Solidarität mit Felix E. –
Gemeinsam gegen Klassenjustiz und Polizeiwillkür!
Seit dem 25. März sitzt unser Freund und Genosse Felix E. in Haft. Er muss eine neunmonatige Haftstrafe absitzen, weil er am 15. Oktober 2021 gegen die Räumung des Köpi-Wagenplatzes protestiert hat – und dabei selbst Opfer massiver Polizeigewalt wurde.
Wie in diesem Land leider üblich, wurde jedoch nicht die prügelnden Polizisten, sondern er angeklagt. Ursprünglich wollte die Staatsanwaltschaft ihn wegen Körperverletzung und Angriffen auf Beamte verurteilen. Doch aufgrund von Medienberichten, Augenzeugen und Videoaufnahmen sah sich der Staat gezwungen, diese Anklage fallenzulassen. Stattdessen muss er nun neun Monate ins Gefängnis – wegen „Widerstandshandlungen“ bei der Festnahme. Möglich wurde das nur durch eine Gesetzesverschärfung, die selbst passiven Widerstand und „Wegtragen lassen“ als Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wertet.
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Was ist passiert?
Am 15. Oktober 2021 zog die Berliner Polizei mit tausenden Einsatzkräften aus dem gesamten Bundesgebiet auf, um den Wagenplatz des alternativen Kulturzentrums Köpi 137 nach fast 30 Jahren Besetzung zu räumen.
Frühmorgens versammelten sich Hunderte Menschen am Engelbecken in unmittelbarer Nähe der Köpi, um gegen diese Zerstörung alternativer Wohnräume im Namen der kapitalistischen Stadtumstrukturierung zu protestieren. Die Polizei ging mit massiver Gewalt gegen die Protestierenden vor. Insgesamt wurden zahlreiche Menschen festgenommen, viele weitere verletzt.
Auch Felix E. war an diesem Morgen dabei. Als Polizisten mit einem Absperrgitter auf eingekesselte Demonstrierende drückten, forderte er sie auf, diese unnötige Eskalation zu beenden. Daraufhin wurde er von mehreren Beamten die Straße hinuntergejagt, zwischen zwei Polizeiwannen gezerrt und brutal zusammengeschlagen. Sie schlugen mehrfach auf ihn ein und rammten seinen Kopf gegen das Einsatzfahrzeug.
Selbst nachdem sie ihm Handschellen angelegt hatten, prügelten sie weiter auf ihn ein – und fragten dabei höhnisch: „Na? Wehrst du dich jetzt?“ Felix wurde dabei so schwer verletzt, dass ein Rettungswagen gerufen werden musste, um ihn ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen.
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Und jetzt?
Felix E. braucht unsere Solidarität!
Er sitzt im Knast – doch gemeint sind wir alle, die sich für eine lebenswerte Stadt jenseits kapitalistischer Verwertungsdynamiken einsetzen.
Durch die Haft ist Felix akut von Obdachlosigkeit bedroht und braucht dringend finanzielle Unterstützung, um seine Wohnung halten zu können. Wer die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt kennt, weiß, wie essenziell das ist.
Deshalb haben wir ein Spendenkonto eingerichtet. Wenn ihr ein paar Euro entbehren könnt, würden wir – und vor allem Felix – uns sehr freuen. Solidarität muss (mal wieder) praktisch werden!
👉 Spendet hier:
https://gofund.me/7f23fa15
Zusätzlich würde sich Felix sehr über Briefe freuen, um während seines Haftaufenthalts nicht von der Bewegung und seinem Umfeld isoliert zu werden. Also schreibt ihm ein paar warme Worte in den kalten Knast!
📬 Adresse:
Felix Maxim Eyermann
JVA des Offenen Vollzuges Berlin * Niederneuendorfer Allee 140 * 13587 Berlin
Lasst ihn nicht allein – Solidarität ist unsere Waffe!