⚠️Wenn Diktaturen wachsen wollen, brauchen sie zwei Dinge: Angst – und Augen. Und nie waren die Augen zahlreicher, nie war die Angst systematischer orchestriert.
Die Geschichte hat uns gelehrt: Jeder autoritäre Staat, der sich jemals etablieren konnte, tat es auf dem Rücken der Kontrolle. Überwachung ist nicht nur Mittel – sie ist Methode. Ein Instrument der Repression, das sich in Diktaturen und Demokratien zunehmend einschleicht wie ein Virus im Namen der Sicherheit, wobei wir uns fragen sollten, wessen Sicherheit, und wer die Probleme eingeleitet hat!
Und irgendwann ertappt sich der braverzogenste Normalbürger dabei, wie er seine Nachbarn bespitzelt, seine Kollegen meldet und sich selbst im Namen des „Gemeinwohls“ den digitalen Maulkorb anlegt.
Was früher Blockwart hieß, nennt sich heute „präventive Maßnahme“.
Die Diktatur von morgen braucht keinen Stahlhelm mehr – sie trägt Krawatte, schwingt das Grundgesetz wie ein Souvenir und nennt sich selbstbewusst „freiheitlich-demokratische Grundordnung“. Später, wenn alle Sklaven brav miteinander vernetzt sind, wird sie einfach umbenannt – in „Weltordnung“. Eine globale Zuchtanstalt in Hochglanzoptik, in der der Mensch nur noch ein Datensatz ist – optimiert, registriert und jederzeit abschaltbar.
Doch hinter der Fassade aus „Gesetz und Ordnung“ tobt längst ein stiller Krieg gegen all jene, die noch selbst denken. Je repressiver ein System wird, desto leiser wird die Gewalt – und desto raffinierter ihre Werkzeuge. Panzer weichen Algorithmen. Handschellen werden ersetzt durch Firewalls. Der Knüppel macht Platz für das Credit-Scoring. Und das Schlimmste: Der Bürger merkt es kaum. Er glaubt sogar, sicher zu sein – während er lückenlos überwacht wird.
Aktuell fordern CDU und CSU mit einem parlamentarischen Antrag einen beispiellosen Ausbau dieser digitalen Repressionsarchitektur:
Vorratsdatenspeicherung ohne Anlass, Gesichtserkennung in Echtzeit, Staatstrojaner, geheimdienstlicher Aufwuchs. Der Bürger wird zur Dauerüberwachung freigegeben – in einem System, das selbst vor totalitären Logiken nicht zurückschreckt.
Und zur Begründung zieht man die üblichen Nebelgranaten aus dem Hut: „psychisch auffällige Einzelfälle“, „gesellschaftliche Unsicherheit“, „Handlungsdruck des Staates“. Doch wer genau hinsieht, erkennt das Muster: Hier wird kein Problem gelöst – hier wird die Lösung zum Problem gemacht.
Man braucht keine Verschwörungstheorie, um zu verstehen, wohin die Reise geht. Es reicht, dem Text des Antrags zu folgen – und der Ideologie dahinter. Der Bürger ist kein Mensch mehr, sondern ein Risiko. Seine Daten, seine Bewegungen, seine Kontakte – alles wird gespeichert, alles analysiert. Und was nicht passt, wird passend gemacht. Algorithmen treffen Entscheidungen, für die niemand mehr Verantwortung trägt. Du wirst digital markiert, bevor du etwas getan hast. Verdacht ersetzt Schuld. Und Beweise brauchst du nur noch für deine Unschuld.
Besonders perfide ist das geplante „Bundes-VeRA“-System – ein digitales Verknüpfungswerkzeug des US-Konzerns Palantir.
Es bündelt Polizeidatenbanken, scannt soziale Netzwerke, analysiert dein Verhalten in Echtzeit. Wer einmal als auffällig markiert ist, bekommt kein Recht auf Klärung – nur noch auf Überwachung. Und was früher ein Anruf beim Anwalt war, ist heute ein automatisierter Polizeizugriff auf dein gesamtes Leben. Die Polizei wird zur Algorithmus-Armee. Die Beamten zu Dienstleistern eines Systems, das nicht mehr fragt, ob du schuldig bist – sondern nur, ob du der Norm entsprichst.
Diese Norm aber wird nicht von Vernunft definiert, sondern von politischem Kalkül.
Wer die falschen Fragen stellt, wer zu frei denkt, wer sich dem Konsens verweigert, wird nicht mehr belehrt – er wird behandelt. Mit Einträgen, Sperren, Sperrklauseln und, wenn nötig, Festnahmen. Das alles digital legitimiert – ohne dass je ein Richter die Akte gesehen hätte. Und was früher als „Einzelfall“ galt, wird nun zum Alltag. Du wirst gecrawlt, geordnet, bewertet – und bei Bedarf gelöscht.
Teil 1 von 2
@dawidsnowden