Chili
(oder Chilipfeffer, Capsicum-Arten) ist ein scharfes Gewürz, das aus den Früchten von Pflanzen der Nachtschattengewächse stammt. Hier ein Überblick:
### Herkunft und Geschichte
- Ursprung: Mittel- und Südamerika, kultiviert seit ca. 7500 v. Chr. (vor allem in Mexiko).
- Verbreitung: Christoph Kolumbus brachte Chili nach Europa (1492), dachte, es sei Pfeffer, daher „Chilipfeffer“. Über Handelsrouten verbreitete es sich nach Asien, Afrika und Indien.
- Kulturelle Bedeutung: In Mexiko (Azteken) war Chili heilig, in Indien und Thailand prägt es die Küche.
### Eigenschaften
- Scharfstoff: Capsaicin, konzentriert in den Samen und Trennhäuten, verursacht das Brennen. Schärfegrad wird in Scoville-Einheiten gemessen (z. B. Jalapeño: 2.500–8.000 SHU, Carolina Reaper: über 2 Mio. SHU).
- Formen: Frisch, getrocknet, gemahlen, Flocken oder Paste. Farben variieren (grün, rot, gelb).
- Sorten: Über 400, z. B. Cayenne, Habanero, Bird’s Eye.
### Verwendung
- Kulinarisch: In Saucen, Currys, Salsas, Eintöpfen. Prägt Küchen wie mexikanisch, indisch, thailändisch.
- Medizinisch: Capsaicin regt die Durchblutung an, fördert die Verdauung, wirkt entzündungshemmend. Wird in Schmerzsalben verwendet.
- Symbolik: In manchen Kulturen Schutz vor Bösem (z. B. Chili-Amulette).
### Fun Facts
- Warum scharf? Schützt die Pflanze vor Pilzen und Tieren (Vögel, die die Samen verbreiten, spüren Capsaicin nicht).
- Schärfe lindern: Milch, Joghurt oder Brot helfen (Wasser verteilt Capsaicin nur).
- Weltmeister: Die „Carolina Reaper“ ist die schärfste Chili (Guinness-Rekord).
### Anbau
- Warm, sonnig, gut drainierter Boden. Wächst in Tropen/Subtropen, aber auch im heimischen Garten oder Gewächshaus.