Ostern in der Familie vorbereiten und feiern
Viele von uns sind von der Kirche ent-täuscht und haben sich von der Einrichtung Kirche zurückgezogen. Im Inneren soll unser Glaube aber lebendig bleiben und braucht Nahrung! 🌱
Spätestens jetzt ist vielen von uns klar: Wir sind für die spirituell-religiöse Erziehung unserer Kinder selbst verantwortlich! 💫
Jüdische Familien haben viele religiöse Rituale innerhalb der Famliie. Vater und Mutter haben dabei je eigene Aufgaben: die Mutter oft mit der Art und Zubereitung der Speisen und der Vater mit den Lesungen bei Tisch.
Nachdem die Juden nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels 70 n.Chr. aus ihrer Heimat vertrieben und in die Welt zerstreut wurden, haben die religiösen Rituale innerhalb der Familie (für die es viele Regeln gab) den Fortbestand der jüdischen Religion gesichert. Es ist also möglich, eine Religion auch im Exil über viele Jahrhunderte in der Familie überleben zu lassen!
Welche spirituellen und religiösen Rituale wollen wir in unserer Familie leben? Die Karwoche mit ihren bedeutsamen Tagen kann hier einen besonderen Raum einnehmen.
Die frohe Botschaft hinter der Erfahrung von Ostern lautet: Wir sind in unserem Leiden nicht allein. Der Sohn Gotttes, Gott, leidet mit uns. Das kann uns in schweren Stunden Trost spenden.
Denn das Kreuz, also Leiden, Tod, Verlust, Krankheit, Schmerz und (vermeindliche oder tatsächliche) Niederlage gehören zum Leben dazu und bieten erst Raum für Entwicklung. Ohne Jesu Tod hätte es keine Auferstehung gegeben!
Die erwachende Natur, die wir jetzt mit unseren Kindern reichlich aufsuchen und ihre Veränderungen betrachten und beobachten können, ist dafür ein Sinnbild: Nach dem starren, "toten" Winter kehrt das Leben in der Natur zurück.
🌱Gründonnerstag: Heute können wir uns an das letzte Abendmahl erinnern, dessen die Kirche jeden Sonntag mit der Eucharistiefeier gedenkt. Jesus speist ein letztes Mal mit seinen 12 Aposteln, segnet dabei Brot und Wein und sagt: Das ist mein Leib und mein Blut. Und er weist darauf hin, dass sein Verräter mitten unter ihnen ist.
Diese Geschichte zu erzählen oder vorzulesen kann als Einstimmung auf die kommenden Kartage dienen.
Traditionell erinnert man sich an diesem Tag auch an die Fußwaschung: Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße - er, der Meister, macht sich zum Diener aller und zeigt so exemplarisch, was Meister-Sein bedeutet. Das Wort "Minister" kommt vom lat. ministrare = dienen.
Ein schöner Brauch ist es, mit den Kindern am "Gründonnerstag" wilde Kräuter zu sammeln und eine Kräutersuppe selbst zu machen (auch wenn "Grün-" vom althochdeutschen Wort "greinen", also weinen kommt).
✝️Karfreitag: Kreuzigung Jesu. In vielen Familien gibt es an diesem Tag ein Fischgericht und kein Fleisch als äußeres Zeichen des Gedenkens. Wir können z.B. bei einer Kerze die Geschichte von der Kreuzigung Jesu aus der Kinderbibel vorlesen. Anschließend kann jedes Kind ein Gebet für Arme oder Leidende oder einen lieben Menschen frei sprechen.
🌱Karsamstag: Ruhetag und Vorbereitung auf das Osterfest.
Heute steht Hausputz und Backen an, damit für Ostersonntag alles schön vorbereitet ist.
Ein schöner Brauch kann auch sein, dass jeder eine Osterkerze selbst z.B. mit Wachsplatten gestaltet: Jeder soll am Ostersonntag ein Licht haben, das leuchten kann!
🔥Ostersonntag: Am frühen Morgen des 3. Tages (Ostersonntag) gab es die ersten Begegnungen mit dem auferstandenen Jesus. Die freudige Überraschung der Jünger kann durch vielerlei "Überraschendes" nachempfunden werden: v.a. durch nach dem Schlafengehen der Kinder aufgehängten Schmuck und Osterstrauch und das Suchen und Finden der Osternester u.Ä. Vielleicht können wir uns auch mit Freunden draußen treffen und ein Osterfeuer anzünden? Oder wir gehen am Ostersonntag frühmorgens zu einer Quelle und schöpfen frisches Osterwasser.
s.a. https://mein-kraeuterkeller.de/neun-kraeuter-suppe-vegan-lecker-und-vitalisierend
und: https://www.familiengefluester.de/ostern-mit-der-familie/
Svenja Herget,
Homeschooling wagen