Ein ganz normaler Freitagmorgen
6 Uhr - der Wecker klingelt.
Bevor es zum Tagwerk geht, genieße ich einen heißen Kaffee am Fenster. Heute ist der 25. April, eigentlich ein ganz normaler Tag.
Eigentlich... wäre nicht heute dein 40. Geburtstag.
Mein Blick schweift in Gedanken in den Morgen und ich frage mich: Was siehst du gerade? Wohl die Mauern einer tristen Justizanstalt, die dich von deiner geliebten Sippe trennt. Einer liebe Frau mit fünf kleinen Kindern, den Vater geraubt. Unmenschlich!
Fast ein Jahrzehnt sollst du nun für deine Weltanschauung „büßen“.
Büßen, weil du für ein besseres und gerechteres Deutschland gestritten hast – und das ausschließlich mit Worten und einer vorbildlichen Lebensweise.
Jetzt aber los, ich komme sicher zu spät zu meinen Arbeitskollegen, die immer noch nicht glauben können, dass man in Österreich „Gedankenverbrecher“ für ihre politische Einstellung in Knäste steckt, während wirkliche Lumpen und Verbrecher mit Samthandschuhen angefasst werden.
Das ist kein schlechter Morgentraum, sondern traurige Realität im Jahr 2025.
Manuel, ich grüße dich in der Ferne. Du trägst das Schicksal unserer wohl letzten Generation und du trägst es wie ein deutscher Mann es eben trägt. Wie Tausende, Abertausende vor dir, die trotz Verzweiflung, Kerker und Mord nie vom Glauben ließen. Ein ewiger Mythos, der sich vielleicht noch einmal den Weg zur inneren Freiheit erkämpfen mag.
Und seht, es gibt sie immer noch – die treuen Teutschen!
#niemalsaufknien
Schreibt Manuel weiterhin zahlreich, nicht nur anlässlich seines heutigen 40. Geburtstages:
Manuel Eder
JA Graz-Karlau
Herrgottwiesgasse 50
A-8020 Graz
Drinnen wie Draußen:
Gemeinschaft statt Isolation!www.gefangenenhilfe.info