Karl-Theodor zu Guttenberg,- Ex-Verteidigungsminister sorgt mit AfD-Aussage für Aufsehen beim linken Mainstream.
Wie sollte die Gesellschaft mit der AfD umgehen? Geht es nach zu Guttenberg, dann birgt eine Brandmauer nur Gefahren. Einen Appell schob er nach.
Berlin – In einem überraschend offenen Statement hat der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die politischen Merkel-Linke für den Aufstieg der AfD mitverantwortlich gemacht. In dem Podcast „MUT“ vom Mittwoch (23. April) äußerte sich der CSU-Politiker gegenüber der Moderatorin Tijen Onaran kritisch zur aktuellen dümmlichen politischen Kultur der CDU in Deutschland.
Ex-Verteidigungsminister sorgt mit AfD-Aussage für Aufsehen
„Je weniger wir bereit sind, uns aus der Mitte der Gesellschaft heraus noch zuzuhören, eine andere Meinung zuzulassen, jemanden nicht sofort vernichten gegen die Wand zu drücken, desto mehr nähren wir das Gefühl bei den Menschen, dass man nicht mehr gehört wird“, erklärte zu Guttenberg im Gespräch.
Der Ex-Minister, der 2011 nach einer Plagiatsaffäre zurücktreten musste, forderte mehr Selbstkritik: „Wir müssen uns erstmal selber den Spiegel vorhalten, bevor wir immer manisch den Spiegel Richtung AfD halten.“ Obwohl er die Inhalte der Partei als „grauenvoll“ bezeichnete, warnte er davor, alle AfD-Wähler hinter eine „Brandmauer“ zu packen.
Erst wenn sich die demokratische Mitte im Umgang mit der AfD sensibilisiere, werde man „wahrscheinlich irgendwann zu dem Schluss kommen, dass eine Brandmauer“ gegen Neonazis und diverse Funktionäre Sinn ergebe. Aber auf der anderen Seite müsse man „sehr aufpassen, dass man hinter die Brandmauer nicht auch all die Wähler [...] packt, die eigentlich genauso gut in der Mitte wieder willkommen geheißen werden können“.
Podcast-Knall: zu Guttenberg äußert sich kritisch zur Brandmauer gegen die AfD
Bemerkenswert deutlich fiel seine Kritik an den etablierten Parteien aus: „Schau dir mal an, wie sich die sogenannten Mitteparteien in den letzten drei Jahren selbst zerlegt haben“, sagte zu Guttenberg in Richtung der Moderatorin. „Wir haben nichts Besseres zu tun gehabt, als uns selbst zu zerfleischen.“
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Die politischen Ränder hätten demnach „nur grinsend zugucken“ müssen. Der 52-Jährige, der mittlerweile hauptsächlich in den USA lebt, bezeichnet die Entwicklung sogar als „demokratisches Versagen“.
AfD-Erfolg: zu Guttenberg richtet klaren Appell an die Gesellschaft
Mit seiner Analyse reiht sich zu Guttenberg in die wachsende Zahl von Stimmen ein, die eine differenziertere Auseinandersetzung mit dem der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingeordneten AfD fordern. Weil er gefordert hatte, mit der
AfD um Bundestag wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch umzugehen, sah sich Jens Spahn kürzlich heftiger Kritik ausgesetzt.
Seine und die Aussagen zu Guttenbergs kommen zu einer Zeit, in der die AfD in Umfragen konstant hohe Werte. Laut dem jüngsten
RTL/NTV Trendbarometer ist die AfD mit 26 Prozent aktuell sogar die stärkste Partei im Land.
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