AfD Landesverband Brandenburg als vorerst gesichert rechtsextremistisch eingestuft
07.05.2025
"Die Einstufung ist das Ergebnis einer umfassenden und neutralen Prüfung..."
mit diesen Worten stellte Nancy Faeser, mittlerweile Ex-Innenministerin, vor 5 Tagen die Einstufung der Bundes-AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz vor.¹
Jetzt wurde auch der Landesverband der AfD Brandenburg durch den Brandenburger Verfassungsschutz so eingestuft.
Das hat Innenministerin Katrin Lange (SPD) heute bekannt gegeben. Allerdings hatte Sie noch keine Zeit sich inhaltlich mit dem Bericht des Geheimdienstes zu befassen und gebe daher den Vermerk "vorerst" mit zu Ihrer Bekanntgabe der Einstufung der AfD Brandenburg.²
Doch wie neutral sind die Einstufungen des Verfassungsschutzes auf Landes- und Bundesebene?
In Brandenburg zeichnet sich ein beeindruckendes Bild politischer Abhängigkeit der Behörde.
So wurde der Leiter des Verfassungsschutzes gestern von der Brandenburger Innenministerin Katrin Lange entlassen.³ Heute gab Lange als Grund dafür unter anderem
an:
Vertrauensbruch durch fehlerhafte Kommunikation.
Der entlassene Brandenburger Verfassungsschutz-Leiter Jörg Müller, hatte die neue Einstufung der AfD Brandenburg bereits am 14. April auf seinem Tisch liegen, informierte die Innenministerin aber erst am Montag den 5. Mai.
Darüber hinaus sei er zu der Informationsverteilung dienstlich auch nicht verpflichtet.
Eine Möglichkeit wäre, dass Müller sich vor der Unterrichtung an die Innenministerin erst in den Geheimdienstbericht einarbeiten und diesen persönlich prüfen wollte.
Die verzögerte Unterrichtung reichte der SPD-Inneministerin aus, um den Leiter des Brandenburger Geheimdienstes zu entlassen.
Und das obwohl Katrin Lange selbst, Müllers Bericht noch nicht eingesehen und sich damit tiefgründig befasst habe.
Der Landesverfassungsschutz in Brandenburg ist eine Abteilung des Innenministeriums und keine eigenständige Behörde.
Ein weiteres berühmtes Beispiel für die Nicht-Neutralität und die Abhängigkeit des Verfassungsschutzes von der Regierung, ist die Entlassung von Hans Georg Maaßen im Jahr 2018. Maaßen hatte entgegen dem medialen und Regierungs-Narrativ Zweifel an der Existenz der behaupteten Hetzjagden von Chemnitz geäußert. Daraufhin wurde er vom damaligen Innenminister Seehofer, welcher selbst unter Druck geraten war, in den vorzeitigen Ruhestand geschickt.⁴
Fünf Jahre später bestätigte sich vor Gericht, dass es keine der behaupteten Hetzjagden gegeben habe.⁵
Bisher bewerte der Verfassungsschutz Brandenburg die Landes-AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall.
Mit der neuen Einstufung kann der Geheimdienst leichter Agenten, V-Leute und Überwachung gegenüber der Oppositionspartei einsetzen.
AfD-Mitglieder, welche im öffentlichen oder Staatsdienst beschäftigt sind, werden unter Umständen schärfer auf ihre Diensteignung überprüft und können letztendlich dienstliche Konsequenzen erfahren. Ebenfalls rückt mit der Einstufung die staatliche Parteienfinanzierung in den Fokus der Behörden.⁶
Quellen:
¹ PK Statement Faeser YT² RBB Beitrag Einstufung AfD³ RBB Beitrag Entlassung Müller⁴Tagesschau Maaßen Ruhestand⁵ Taz keine Hetzjagden⁶ Tagesschau Konsequenzen Einstufung