Für Markus Krall ist "Recht" (die Definition dessen, was richtig, was nicht schädigend, was nicht eigentumsverletzend ist) etwas, das durch eine sich falsch verhaltende, eine schädigende, eine eigentumsverletzende Organisation definiert, gemacht und zur Verfügung gestellt wird. "Gesetztes" Recht ist demnach seinem Ansinnen nach wahres Recht.
Dies ist nichts weniger als eine Entmächtigung, Erniedrigung und Reduzierung von Individuen zu einer zu kontrollierenden Verfügungsmasse.
Markus Krall attestiert dem menschlichen Wesen somit nicht die Fähigkeit zu haben, mittels des eigenen Moralkompasses zwischen richtigem und falschem Verhalten selbständig unterscheiden zu können und spricht ihm damit ab, sich zivilisatorisch frei weiterentwickeln zu können und behauptet, ohne einen Staat (Rechtsstaat) gibt es Chaos, Zerstörung und Bürgerkrieg.
Seiner Aussage zufolge ist es also nicht so, dass es eine natürliche Ordnung entsprechend des Anspruches, andere im eigenen Umfeld so zu behandeln wie man selbst von diesem Umfeld behandelt werden möchte.
Markus Krall kennt also offensichtlich nicht nur nicht die Definition von Anarchie (bedeutet einfach nur 'keine Herrscher') und nutzt diesen Begriff um den Zustand der Anomie zu beschreiben, Markus Krall relativiert auch Moral. So wie jeder andere Staatsbefürworter, der damit Herrschaft von Menschen über andere Menschen versucht zu legitimieren, statt eine offene Debatte darüber anzuregen, ob es eine moralisch legitime Rechtfertigung für initiierende Gewalt gibt und, wenn man Vertreter dieser Ansicht ist, warum.
Wir bringen uns also alle nur deshalb nicht gegenseitig um und rauben uns nur deshalb nicht gegenseitig aus (was wir faktisch über den Staat durch die Relativierung von Moral bereits tun), weil es einen Staat gibt der uns sagt, Mord und Raub sind falsch. Wir wissen das also, laut Krall, nicht aus unserem eigenen Bedürfnis heraus selbst nicht geschädigt werden zu wollen, sondern können diese Weisheit nur über eine sich uns gegenüber falsch verhaltende kriminelle, eine raubende Gang erlangen.
Autoritätsgläubigkeit ist übrigens auch, alles Mögliche nicht selbstständig denkend und widerspruchslos von Leuten zu reproduzieren, die eine Kamera und einen Internetanschluss haben, nur weil sie in diese Kamera reinsprechen und das dann mit der Öffentlichkeit teilen.
Krall, trete zwei Schritte zurück und fang an vielleicht auch mal über deine Nichtkonsistenz und Unlogik in dieser Angelegenheit nachzudenken. Deine ökonomischen Kompetenzen in Ehren, die derzeitigen Probleme die existieren sind ein Resultat des Relativierens von Moral. Die Idee der Herrschaft in Form einer politischen Demokratie war ein Versuch der gescheitert ist und aus dem man seine Lehren ziehen sollte. Das war der Zweck der Sache. Man muss es nur tun.
Und natürlich wird es immer eine Form der gesellschaftlichen Organisation und Administration geben. Um neue Konzepte des gesellschaftlichen Zusammenlebens aber entsprechend den Bedürfnissen der Leute (Markt) entwickeln zu können ist es notwendig, die Menschen in ihrem Bewusstsein im Bezug auf Herrschaft, Eigentum und der derzeitigen Moralrelativierung auf eine höhere Ebene zu verhelfen und Alternativen zu entwickeln, statt sie aufzuhalten. Wer, wenn nicht du wäre hier ein wichtiger Verbündeter.
Aus meinem persönlichen Nähkästchen: ich lebe seit 7 Jahren nicht mehr in Deutschland. Die Staaten in denen ich bisher gelebt habe bezeichnen sich selbst als "Rechtsstaaten". Die Wahrheit ist, du willst als Bewohner mit diesen Leuten nichts zu tun haben. Es gibt de facto kein staatliches, neutrales dem allgemeinen Verständnis von dem was richtig und was falsch ist entsprechendes Rechtssystem. Diese Länder sind in ihrer "rechtsstaatlichen" Struktur durch und durch korrupt. Es sind schwer bewaffnete Verbrecher. Und jeder weiß das und vermeidet deshalb jeglichen Kontakt. Man organisiert sich.