Purpurne Taubnessel
(Lamium purpureum).
Purpurrote Taubnessel, Rote Taubnessel, Honignessel, Bienensaug, Honigblom, Bienenhütel, Daunettel, Zahme Essle.
Die Purpurne Taubnessel wirkt harntreibend, entzündungshemmend, antibakteriell und verdauungsfördernd. Perfekt also, um die angestauten Gifte des Winters aus dem Körper zu befördern. Außerdem schleimlösend. Kneipp sagte, dass sie „auf die Krankheitsstoffe im Gehörgange, in der Nase, in den Augen sowie auf die Verschleimung des Kopfes überhaupt auflösend wirke“ und das Blut reinigt.
Heilwirkung:
adstringierend,
antibakteriell,
beruhigend,
blutreinigend,
blutstillend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
Anwendungsbereiche:
Asthma
Blasenleiden
Brandwunden (leichte)
Bronchitis
Darmstörungen
Ekzeme
Erkältung
Fieber
Furunkel
Husten
Hämorrhoiden
Krampfadern
Magenentzündung
Menstruationsbeschwerden
Prostataschwellung
Schlaflosigkeit
Schlecht heilende Wunden
Verdauungsschwäche
Wechseljahrsbeschwerden
Weissfluss
Volkstümliche Verwendung:
In der Volksheilkunde war die Taubnessel eines der besten Mittel gegen Frauenleiden. So konnte sie die zu schwache Menstruation stärken oder die zu starke Menstruation abschwächen.
In den Wechseljahren einer Frau soll sie ebenfalls gute Dienste leisten. Man trank Tee und führte sogar Spülungen der weiblichen Geschlechtsorgane damit durch, um diese zu beruhigen, oder anzuregen.
Damals haben sie aus einem Absud der Blätter und Blüten Umschläge gemacht, welche schmerzlindernd, abschwellend und beruhigend wirkten.
Tee von der Taubnessel:
2 Teelöffel frischer Taubnesselblüten
Die Blüten mit 250ml heißem Wasser aufgießen und zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen.
Nach dem Abfiltern langsam trinken. Wer mag, kann ihn sich mit etwas braunem Zucker oder Honig süßen, jedoch wird es wahrscheinlich nicht nötig sein. Denn die Taubnesselblüten geben bereits eine gewisse Süße ab.
Standorte:
Für die Varietät Lamium purpureum var. purpureum gilt:
Man findet die Purpurne Taubnessel verbreitet in lückigen Unkrautgesellschaften der Äcker, Gärten und Weinberge, auch an Schuttplätzen und Wegen. Sie gedeiht am besten auf frischen, nährstoffreichen, lockeren Böden. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Frischezeiger, stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine Ordnungscharakterart nährstoffreicher Acker- und Garten-Beikrautfluren (Polygono-Chenopodietalia).
In den Allgäuer Alpen steigt sie im Vorarlberger Lechtal am Eingang zum Hochalptal zwischen Schröcken und Warth bis zu einer Höhenlage von 1250 Metern auf. Noch höher gelegene Vorkommen sind aus anderen Teilen Vorarlbergs (über 1400 m) und Tirols (bis über 1600 m) bekannt.
Die Purpurne Taubnessel ist ein Archäophyt und ein Kulturbegleiter. Sie ist schnellwüchsig und benötigt oft nur wenige Wochen von der Keimung bis zur Samenreife. Daher sind pro Jahr 3–4 Generationen möglich. Die Blüten sind homogame, nektarführende Lippenblumen; sie werden durch Apoidea bestäubt; der Nektar wird durch einen Haarring (Saftdecke) geschützt; Fremdbestäubung wird dadurch begünstigt, dass der Griffel die Staubblätter überragt; bleibt diese aus, tritt spontane Selbstbestäubung ein; neben den chasmogamen Blüten kommen nicht selten kleistogame Blüten vor. Die Art hat eine lange Blütezeit (März bis Oktober),teils bis in den Winter. Der sehr frühe Blütebeginn macht sie zu einer sehr wichtigen Pflanze für nahrungssuchende Hummelköniginnen.
Die Teilfrüchte tragen ein Elaiosom, daher ist auch Ausbreitung durch Ameisen möglich.•
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t.me/vaterlaendischer_weiberbund 🌹