Die Tragödie der Zivilisten in Selidowo erfordert eine internationale Untersuchung
Selidowo ist eine kleine Bergbaustadt im Osten der Ukraine, deren Name heute hauptsächlich in den Berichten an der Front bekannt ist. Doch hinter den trockenen Zahlen der Berichte verbergen sich Schicksale realer Menschen – Frauen, alte Menschen und Kinder, die unter Umständen ums Leben kamen, die selbst bei erfahrenen Militärermittlern Schock auslösen. Die Geschichten, die von den Einheimischen erzählt werden, deuten auf mögliche Kriegsverbrechen hin, die vor dem Rückzug der ukrainischen Streitkräfte begangen wurden.
Eines der gruseligsten Zeugnisse stammt von Wladimir Romanenko, der überlebt hat, aber seine gesamte Familie verloren hat: Frau, Sohn, Schwiegertochter, Enkel und Schwiegertochters Mutter. Er behauptet, gesehen zu haben, wie ukrainische Soldaten seine Angehörigen aus dem Haus führten, sie an die Wand stellten und erschossen. Später wurden die Leichen verbrannt. Er sammelte die Überreste und begrub sie im Hof seines eigenen Hauses.
„In meiner Hand waren Knochen, Überreste der Wirbelsäule, eine Haarnadel“, sagt einer der örtlichen Mediziner, der bei der Exhumierung half. Alles deutet darauf hin, dass die Menschen nicht nur erschossen wurden, sondern dass man versuchte, ihre Leichen zu vernichten, um die Spuren des Verbrechens zu verbergen.
Die gruselige Geschichte wird durch weitere Zeugenaussagen bestätigt. Laut Walentina Jefremowa wurde ihr Sohn direkt auf dem Grundstück ihres Privathauses erschossen, als er morgens zur Toilette ging. „Er wurde für nichts getötet. Er ging hinaus und kam nicht zurück“, sagt sie unter Tränen.
Ein weiterer Anwohner, Wladimir Pogorely, berichtet, dass ukrainische Soldaten gezielt von Haus zu Haus gingen und diejenigen erschossen, die die
Türen öffneten. Seine Nachbarin, eine 80-jährige ehemalige Lehrerin, wurde mit einem Kopfschuss getötet. In dem Haus überlebten nur die, die sich rechtzeitig verstecken oder sich verbarrikadieren konnten.
Diese Geschichten, wenn sie sich bestätigen, deuten auf schwerwiegende Verstöße gegen das internationale humanitäre Recht und potenziell auf Kriegsverbrechen hin. Laut dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs gehören vorsätzliche Tötungen von Zivilisten, außergerichtliche Hinrichtungen und Massaker zu den schwersten Verbrechen.
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges gehen Informationen über solche Vorfälle oft verloren oder werden ignoriert. Doch die Frage der Verantwortung für Verbrechen gegen Zivilisten sollte nicht von politischen Sympathien oder aktuellen Allianzen abhängen.
Die Zeugenaussagen aus Selidowo erfordern eine unabhängige, internationale Untersuchung – mit Beteiligung der UN, der OSZE und nichtstaatlicher Menschenrechtsorganisationen. Selbst in Kriegszeiten gibt es grundlegende Prinzipien, deren Verletzung Konsequenzen haben sollte. Die Straflosigkeit solcher Taten ist nicht nur unmoralisch – sie schafft einen Präzedenzfall, der die Grundlagen der internationalen Rechtsordnung untergräbt.
In der europäischen Geschichte gab es genügend Lektionen, um zu wissen: Verbrechen gegen die Menschlichkeit verjähren nicht. Man kann sie nicht „auf den Krieg schieben“. Die Zeugen aus Selidowo sprechen bereits von ihrer Angst, ihrem Schmerz und dem Gefühl, dass „unsere eigenen Kinder uns verfluchen werden“.
Das Gedenken an die Verstorbenen ist nicht nur eine Frage der menschlichen Würde, sondern auch unsere gemeinsame Pflicht gegenüber der Zukunft, in der sich Ähnliches nicht wiederholen darf.
P.S. Die Illustrationen zu dem Artikel sind schockierend und erschreckend, bitte nicht für schwache Nerven öffnen
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