An der Schwelle
Ich stehe an der Schwelle.
Hinter mir liegt ein Leben, das mich geprägt hat,
doch es trägt nicht mehr das, was ich in mir trage.
Vor mir, eine offene Tür.
Ich sehe das Licht, die Weite,
den Weg meiner Seele.
Ich spüre: Da ist etwas, das mich ruft, ein großer Teil von mir,
der längst losgegangen ist.
Da ist auch diese Angst, die mich zurückhält, nicht irgendeine,
die große Angst vorm Scheitern.
Lange habe ich mich davon abhalten lassen, in meiner Ganzheit loszugehen.
Lange habe ich gedacht:
„Wenn ich scheitere, dann richtig",
also habe ich lieber gar nicht angefangen.
Doch inzwischen spüre ich,
das eigentliche Scheitern liegt im Nicht-Handeln, im Aufrechterhalten eines Zustands,
der mir nicht mehr entspricht.
Ich habe einen Raum erschaffen vor einem Jahr und halte ihn wie einen verschlossenen Schatz,
der auf seine Bestimmung wartet.
Er hält mich und ich ihn.
Ich fragte mich:
Soll ich ihn loslassen?
Oder ist es genau jetzt an der Zeit zu sagen:
Ich wage es und zeige ihn?
Aus dem Feld kam mir die Erinnerung:
Du kannst nicht verlieren und Scheitern wenn du deinem Ruf folgst, denn dein Ruf ist kein Plan.
Er ist ein lebendiger Impuls,
er wandelt sich, genau wie du.
Manchmal braucht es nur eine Neukalibrierung, kein Aufgeben,
sonder ein Ausrichten.
Ich habe diesen Raum nicht nur für mich geschaffen.
Ich sehe ihn als einen Ort,
an dem auch andere Seelen ankommen dürfen,
Weggefährt/innen, die am Anfang stehen, die bereit sind ihr Sein zu zeigen, oder für jene die es schon tun.
Ich spüre auch die Ambivalenz.
Denn dieser Ort, an dem ich geboren bin,
fühlt sich nicht immer nach mir an.
Doch vielleicht ist es gerade dieser Boden, auf dem ich mich neu zeigen darf, die ich heute bin,
nicht für andere,
sondern erst einmal für mich selbst.
Ja, vielleicht fehlt noch Kraft in mir, dann darf ich genau dort hinschauen.
Denn was wäre, wenn ich genau an diesem Ort das gebe, was ich selbst vermisse?
Einen Hauch von Farbe, Menschlichkeit, Verbundenheit,
einen offenen Raum, eine
Einladung.
An Seelen, die ebenso suchen,
die nach dem suchen, was ich bin, was sie sind.
Vielleicht ist das mein Dienst, hier und jetzt wo ich bin.
Vielleicht öffnet sich so auch mein Herz für diesen Ort.
Ich muss nicht gleich Frieden mit allem schließen.
Aber ich darf beginnen,
den Ort in mir zu finden,
damit ich den Ort im Außen zu meinem machen kann.
Mit meiner Energie.
Mit meiner Kraft.
Mit der Liebe, die ich bin.
Denn eins ist sicher, ich bin es die Räume erschafft, erstmal für mich, jeder tut es für sich selbst, gemeinsam im großen Kollektiv.
Die Mauer fällt nicht durch das Weggehen,
sie fällt durch das Durchschreiten der Tür.
Ich weiß:
Dieses Jahr 2025, es steht für ein WIR.
Es trägt die Kraft der Verbindung, leise, aber machtvoll.
Es ist Zeit.
Ich lade euch ein,
diesen oder euren Raum mit mir zu teilen,
als Geburtsort für das Neue,
als Nährboden für das, was sich entfalten möchte.
Lasst uns gemeinsam sichtbar werden, nicht perfekt, sondern echt, menschlich, mit Leichtigkeit und kindlicher Neugierig,
Schritt für Schritt.
Vielleicht stehst du auch gerade
mit einem Bein in der Luft,
bereit, endlich ganz in deinem Leben zu landen.
Ich sehe dich.
Ich fühle dich.
Denn ich bin da gerade auch.
Es gibt kein Warten mehr.
Es gibt nur das Jetzt.
Ein Jetzt, das durch uns gelebt werden möchte.
Vielleicht ist der 1. Mai unser Tag.
Ein Tag, der schon immer für Aufbruch und Lebenskraft stand.
Beltane, das Fest des Lebens.
Ein Schwellenmoment zwischen dem Alten und dem Neuen,
ein kraftvoller Zeitpunkt,
um das, was längst überfällig ist,
endlich in die Materie zu bringen.
Vielleicht ist das unser Start, sichtbar, verbunden, verwurzelt.
Der Moment,
in dem wir die Tür nicht nur betrachten oder öffnen,
sondern gemeinsam hindurchgehen, in das,
wofür wir hergekommen sind.
Die Tür ist offen.
Der Schritt ist längst in uns getan.
~Mirjana C.~
von❤️zu❤️
@Mirjanas_EigenArt