Sie wachsen dort, wo niemand sie erwartet.
Zwischen zwei Steinen, an einem Straßenrand, im Riss einer vergessenen Mauer.
Wildblumen brauchen keine Erlaubnis, um zu existieren.
Sie tauchen dort auf, wo das Leben unmöglich scheint,
und doch blühen sie – stark, stolz, still.
Sie fürchten weder Wind noch Regen noch die Gleichgültigkeit der Welt.
Sie beschweren sich nicht über einen armen oder geizigen Himmel. Sie sind zufrieden mit dem, was sie haben, und verwandeln das Wenige in Schönheit.
Sie wollen nicht bewundert werden, und trotzdem blühen sie aus Leibeskräften.
Sie sind die Erinnerung daran, dass es Licht selbst inmitten der Katastrophen gibt.
Eine wilde Blume zu sein bedeutet, immer wieder das Leben zu wählen. Es bedeutet, Stürmen zu widerstehen, ohne sein Wesen zu verlieren.
Eine Wildblume holt sich die Sonne, auch wenn sie im Schatten geboren wird.
Es bedeutet zu wissen, dass Kraft nicht nur im Rufen liegt, manchmal schon allein im Stehenbleiben.
Wir alle haben eine Wildblume in uns.
Einen Teil, der sich weigert, aufzugeben.
Eine unauffällige, aber feste Wurzel
die uns verankert, wenn alles bebt.
Eine innere Schönheit, die weder Rahmen noch Bestätigung braucht, um zu existieren.
Wenn also alles zusammenzubrechen scheint, erinnere dich an sie. An ihre widersprüchliche Sanftheit, ihre rebellische Gabe und ihren unzerstörbaren Mut.
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