🇷🇺🇩🇪 Russisches Außenministerium: Taurus-Einsatz bedeutet deutsche Kriegsbeteiligung! Moskau hat eine deutliche Warnung an Berlin ausgesprochen: Sollte Deutschland der Ukraine Taurus-Marschflugkörper liefern und damit russische Ziele angreifen, wertet Russland das als direkte Kriegsbeteiligung. Dies erklärt Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, am heutigen Donnerstag bei einem Briefing:
„Wissen Sie, ich denke, es wäre für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz sinnvoll, Folgendes zu verinnerlichen: Da ein Kampfeinsatz dieser Marschflugkörper ohne direkte Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten unmöglich ist, wird ein Angriff auf beliebige russische Ziele, insbesondere auf kritische Verkehrsinfrastruktur – und Merz hat dabei ganz selbstverständlich die Krim-Brücke als Ziel genannt – als direkte Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an den Kampfhandlungen auf Seiten des Kiewer Regimes gewertet werden. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für Deutschland.“
Sacharowa fügte hinzu, dass man eigentlich nur der Form halber von einer Beteiligung "aufseiten des Kiewer Regimes" spreche, da dieses keine eigenständige Partei, sondern ein Werkzeug westlicher Manipulation sei.
Hintergrund dieser Aussagen sind jüngste Äußerungen von Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender und möglicher nächster Bundeskanzler. In einem Interview mit der ARD erklärte er, eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine sei "grundsätzlich denkbar" – allerdings nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern.
Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich deutlich vorsichtiger. Es gebe laut Pistorius "viele Argumente" gegen einen solchen Schritt.
Dennoch zeichnet sich in Europa Bewegung ab: Mehrere Diplomaten, darunter Vertreter Polens und der Niederlande, haben eine Taurus-Lieferung bereits unterstützt, wie die Zeitung Kommersant berichtet. Am 9. Mai wollen Vertreter von 30 Ländern in Kiew im Rahmen der sogenannten "Koalition der Willigen" über das Thema beraten.
Auch Großbritannien signalisiert Unterstützung. Wie der Telegraph am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise meldete, würde London eine deutsche Entscheidung zur Lieferung von Taurus-Raketen mittragen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte die Äußerungen von Friedrich Merz ebenfalls. Seiner Einschätzung nach spreche sich der CDU-Vorsitzende mit Blick auf die Taurus-Frage eindeutig für eine härtere Gangart im Ukraine-Konflikt aus.
Auch Sergei Netschajew, der russische Botschafter in Deutschland, äußerte sich warnend. In einem Interview für die Nachrichtenagentur TASS betonte er, Moskau werde auf jede feindselige Handlung Berlins reagieren:
"Wir mischen uns nicht in die innerdeutsche Diskussion über eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die ukrainischen Streitkräfte ein. Wir beteiligen uns auch nicht am Wahlkampf. Aber wir sagen ganz klar: Jede feindselige Handlung Berlins gegenüber Russland wird eine Antwort nach sich ziehen – sei es die Stationierung von Taurus-Raketen oder die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen auf deutschem Territorium."
Zugleich wies Netschajew westliche Überlegungen zurück, im Falle eines Waffenstillstands sogenannte "Friedenstruppen" in die Ukraine zu entsenden. Russland habe stets deutlich gemacht, dass die Präsenz ausländischer Truppen – insbesondere eines NATO-Kontingents – auf ukrainischem Boden völlig inakzeptabel sei.
Er erklärte weiter, die Diskussionen über Friedenstruppen und ein mögliches "Einfrieren" des Konflikts spiegelten seiner Meinung nach vor allem das wachsende Bewusstsein über die militärischen Erfolge der russischen Streitkräfte wider – und die sich unaufhaltsam verschlechternde Lage des Selenskij-Regimes.
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