Vera Felicitas Birkenbihl hat sich in vielen Ihrer Vorträge und Schriften mit geschlechtsspezifischen Unterschieden im Lernen, Verhalten und in der Entwicklung beschäftigt. In Bezug darauf, warum Jungs es oft schwerer haben als Mädchen, nennt sie mehrere spannende, wissenschaftlich fundierte und zugleich humorvoll erklärte Gründe.
Hier sind einige zentrale Punkte Ihrer Sichtweise:
1. Gehirnentwicklung verläuft unterschiedlich
Jungenhirne reifen langsamer – vor allem im Bereich des Stirnhirns, das für Planung, Impulskontrolle und soziales Verhalten zuständig ist.
Mädchen sind dadurch oft früher "schulreif", was bedeutet, dass sie mit den Anforderungen (Stillsitzen, Zuhören, Schreiben) besser zurechtkommen – vor allem in der Grundschule.
2. Bildungssystem bevorzugt eher weibliche Stärken
Schulen fördern oft Fähigkeiten wie sprachliches Ausdrucksvermögen, Ordnung, ruhiges Verhalten – Stärken, die im Schnitt häufiger bei Mädchen vorkommen.
Jungen hingegen haben häufig einen größeren Bewegungsdrang und sind risikobereiter – Eigenschaften, die im klassischen Schulumfeld schnell als "auffällig" oder "störend" gelten.
3. Kommunikationsstile sind unterschiedlich
Birkenbihl sprach oft von "weiblicher Kommunikation" (Beziehungsorientierung, Verbundenheit) und "männlicher Kommunikation" (Zielorientierung, Status).
In sozialen Situationen und im Unterricht kann dies zu Missverständnissen führen – Lehrerinnen und Jungen "reden oft aneinander vorbei".
4. Gesellschaftliche Rollenbilder wirken früh
Von Jungen wird häufig mehr "Härte", Durchsetzungskraft oder Unabhängigkeit erwartet.
Gleichzeitig gibt es weniger emotionale Unterstützung oder Erlaubnis, Schwäche zu zeigen. Das kann dazu führen, dass sie weniger Hilfe suchen – auch bei Lernproblemen oder emotionalen Themen.
5. Sprachliche Entwicklung ist bei Mädchen oft früher
Mädchen sprechen meist früher und differenzierter – ein Vorteil, wenn es um Lesen, Schreiben und Kommunikation im Unterricht geht.
Jungen holen später auf, aber der Startnachteil kann sich früh auf die Schulkarriere auswirken.
Fazit von Birkenbihl:
"Jungs sind nicht schlechter – sie sind anders. Und das Bildungssystem berücksichtigt diese Andersartigkeit viel zu wenig."
Sie plädierte dafür, Lernumgebungen zu schaffen, die vielfältiger, spielerischer und bewegungsfreundlicher sind – um beiden Geschlechtern gerecht zu werden.
https://youtu.be/FLlc45TDx5I?si=u1UOUVLHSowV0_Tu
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