Top-Journalist Hersh enthüllt: Europa bekämpft Trump-Deal aus Hass auf Putin
"Der weltbekannte US-Enthüllungsjournalist Seymour Hersh hat in einem neuen, brisanten Bericht erklärt, warum ein Frieden im Ukraine-Krieg trotz laufender Gespräche in weiter Ferne liegt: Europa blockiert ein mögliches Abkommen – aus Angst, aus Hass auf Putin und aus Ablehnung gegenüber Donald Trump.
Auf seinem Substack-Blog berichtet Hersh: Er habe in der vergangenen Woche mit Regierungsvertretern gesprochen, die über die geheimen Friedensgespräche informiert sind.
„Das Ziel ist es, einen Krieg zu beenden, von dem alle sagen, dass er militärisch zerstörerisch ist“, sagt ein hochrangiger US-Beamter. (...)
Doch die Gespräche stocken, zur Frustration Trumps. Der Grund? „Europa will das nicht. Sie kämpfen mit Zähnen und Klauen dagegen“, zitiert Hersh einen US-Offiziellen. Trump habe den Europäern klargemacht: „Nehmt es oder lasst es.“ Er sei überzeugt, der Deal sei ökonomisch vorteilhaft – auch für Europa. (...)
Laut Hersh hat sich Europa „aus Angst vor einer katastrophalen Niederlage“ hinter den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gestellt. Einem US-Beamten zufolge seien die Europäer in ihrem Hass auf Putin gefangen. Putin werde vielfach als „der Teufel im Schafspelz“ gesehen.
Hersh berichtet: „Während unseres Gesprächs betonte der Beamte immer wieder die Unfähigkeit der europäischen Führung und der westlichen Medien, über ihren instinktiven Hass auf Putin hinauszudenken – und ihre anhaltende Ablehnung eines Friedens, der Russland die Kontrolle über große Teile der besetzten Ukraine überlassen würde.“ (...)
Allerdings gebe es in Europa näher besehen keine einheitliche Linie. (...) „Es gibt ein calvinistisches Kreuzritter-Bündnis von den baltischen Staaten und den Nordländern bis hin zu den Niederländern und Briten, die von einer Art Russophobie erfasst sind – mit einiger Berechtigung, da sie unter hybrider Kriegsführung leiden.
Auf der anderen Seite gibt es einen eher katholisch-orthodoxen Pragmatismusgürtel im Süden Europas – nicht Frieden um jeden Preis, aber sie stehen dem eskalatorischen Eifer der nördlichen Falken skeptisch gegenüber.“ (...)
Die Saudis drängen weiterhin auf ein Abkommen – nicht nur wegen des Ölmarkts. Laut Hersh finden weiterhin Verhandlungssitzungen im Königreich statt. Ein Trump-Berater lobt Riad: „Die Welt verändert sich, und keiner merkt es. Europa ist pleite, und die Saudis sind die Zukunft.“ (...)
Der konventionelle Bodenkrieg ist laut Hersh festgefahren – mit über 10.000 Toten pro Monat auf beiden Seiten als Hochpunkt. Russland macht trotz Erschöpfung Geländegewinne, doch ein entscheidender Faktor wäre nur ein NATO-Eingreifen. Ein US-Beamter warnt: „Wenn Europa Truppen entsendet – das wird Russland nicht akzeptieren.“
Was, wenn Putin eskaliert? Hersh endet mit drei dramatischen Fragen: „Wird Putin den Krieg eskalieren, wenn er nicht bekommt, was er will? Glaubt er, dass Trump ihn gewähren lässt?“ Und schließlich zugespitzt: „Ist Amerika bereit, gegen die NATO in den Krieg zu ziehen?“
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