🇨🇳🇨🇦🇯🇵🇵🇭🇰🇷🇺🇸🇬🇧Spannungen im Südchinesischen Meer: Großangelegte Militärübung internationaler Kräfte löst chinesische Reaktion aus
Etwa 200 Kilometer vor der Küste Taiwans findet ab dem 21.April ein großangelegtes Militärmanöver unter Beteiligung mehrerer westlicher und regionaler Staaten statt. An der Übung nehmen nach offiziellen Angaben rund 16.000 Soldaten aus den USA, den Philippinen, Australien, Kanada, Frankreich, Japan, Südkorea und dem Vereinigten Königreich teil. Ziel der Übung ist laut Veranstaltern die Stärkung regionaler Sicherheit und der Schutz internationaler See- und Lufträume.
Auf chinesischer Seite stößt die Militäraktion auf scharfe Kritik. In chinesischen Medien wird die Übung als Provokation gewertet. Ein prominenter Militärjournalist bezeichnete sie als „neue Acht-Nationen-Allianz“ – in Anlehnung an die historische Intervention aus dem frühen 20. Jahrhundert – und sprach von einem Versuch, Chinas Einfluss einzudämmen.
Als Reaktion auf die Manöver intensivierte die chinesische Volksbefreiungsarmee ihre Aktivitäten im Südchinesischen Meer. Dazu gehören Patrouillen rund um das umstrittene Ren’ai-Riff sowie die Entsendung modernster Zerstörer vom Typ 055 und J-16-Kampfjets, die laut chinesischen Angaben ein „Anti-Zugriffs- und Gebietsverweigerungs“-Szenario (A2/AD) simulieren.
Besonders angespannt ist die Lage um das Huangyan-Riff (international bekannt als Scarborough Shoal), das von den Philippinen als internationales Gebiet betrachtet wird, von China jedoch als Teil seiner Hoheitsgewässer beansprucht wird. Die chinesische Seite wies entsprechende Aussagen Manilas entschieden zurück.
Die Situation verdeutlicht einmal mehr die geopolitische Brisanz im Südchinesischen Meer. Während westliche Partnerstaaten auf das Prinzip der freien Navigation pochen, sieht Peking darin eine Verletzung seiner Souveränitätsansprüche. Eine weitere Eskalation bleibt nicht ausgeschlossen.